Manchmal ist noch nicht einmal der letzte Schnee abgetaut, da drücken sich die ersten Schneeglöckchen als erste Vorboten des Frühlings bereits durch die Erde. Schon bald darauf folgen ihr die gelben Schlüsselblumen – kein Wunder, verkündet doch bereits der botanische Name Primula veris, dass die Echte Schlüsselblume die erste blühende Pflanze ist (lateinisch „primus“). Während diese Art vor allem auf Wiesen zu finden ist, gibt es Varianten, die sich vorzüglich eignen, um einen farbenfrohen Frühlingsgarten anzulegen.

Pflanzen für das Frühlingsbeet


Für eine möglichst vielfältige Farbenpracht, die nach den tristen Wintermonaten eine wahre Wohltat für das Auge ist, bietet sich eine begrenzte Auswahl von Frühblühern an. Diese lassen sich gekonnt kombinieren, sodass sich der Garten über mehrere Monate in ein prächtiges Farbenmeer verwandelt.

Primeln – die ersten Frühlingsboten

Wilde Primeln stehen unter Naturschutz. Die Gattung der Primelgewächse ist allerdings erstaunlich vielfältig und farbenfroh, sodass es auch Kulturpflanzen gibt, die sich als Frühblüher für den Garten eignen. Allen gemein ist die Vorliebe für einen humosen, nicht allzu trockenen Boden, wobei einige Arten den Halbschatten bevorzugen, andere wiederum einen sonnigen Standort.

Die rosafarbenen Rosenprimeln bieten sich beispielsweise für sonnige und halbschattige Standorte auf feuchtem Boden an, sodass sie eine gute Kombination mit Sumpfdotterblumen darstellt. Die mehrfarbigen Kissenprimeln hingegen eignen sich aufgrund ihrer geringen Wuchshöhe und der Farbenpracht besonders gut als Beeteinfassungen. Andere Arten der Kugelprimel bilden wiederum ballförmige Blütenstände, die sich besonders für Kübelpflanzenarrangements anbieten, wohingegen die Etagenprimeln für Gehölzränder und als Bepflanzung an Wasserläufen geeignet sind.

Zwiebelblumen - Krokusse, Tulpen, Narzissen und Hyazinthen

Violett und weiß blühende Krokuswiesen, Tulpen, Narzissen und Hyazinthen sind wohl die bekanntesten Frühlingsblüher. Durch eine geschickte Kombination von frühblühenden Schneeglöckchen bis hin zu spät blühenden Tulpenarten lässt sich eine mehrmonatige Blütezeit erzielen, die den Garten in ein Farbenmeer verwandelt, bis auch die Sommerblumen ihre Blütenpracht entfalten.

Allen Zwiebelpflanzen ist dabei gemein, dass sie gut durchlässige, humusreiche Gartenböden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort bevorzugen. Staunässe vertragen die Zwiebeln nicht, etwas Dünger während der Hauptwachstumszeit hingegen schon. Damit die Pflanze nicht zu viele Nährstoffe verbraucht, schneidet man die Blüte nach dem Verwelken direkt ab, wartet mit dem Laub allerdings, bis auch dieses braun ist. Wiesen, auf denen Krokusse wachsen, mäht man damit erst nach dem Verwelken der Blumen.

Als Pflanzzeit für Zwiebeln gilt der Herbst. Will man sich im kommenden Frühjahr an einem farbenfrohen Garten erfreuen, bedarf es entweder einem rechtzeitigen Ausbringen der Zwiebeln oder man setzt im Frühjahr direkt die vorkultivierten Frühblüher in die Erde. Als Pflanztiefe gilt die Faustregel: Gepflanzt wird zwei- bis dreimal so tief, wie die Zwiebel hoch ist, wobei die Tiefe in leichten Böden etwas tiefer, in schweren etwas flacher ist. Besonders einfach geht das Pflanzen dabei mit Kleingeräten wie den multistar-minis von WOLF-Garten. Mit einer kleinen Pflanzenkelle ist im Handumdrehen ein Lochgegraben, in das man die Zwiebel nur noch mit den Wurzeln nach unten einsetzen braucht.

Tipp: Einige der Arten eignen sich auch zum Auswildern. Sie vermehren sich ganz von allein und bilden schnell üppige Blütenteppiche auf Wiesen, an Gehölzrändern oder in ruhigen Gartenecken.

 

Aussaat von Frühlingsblumen

Wenngleich die meisten bekannten Frühlingsblumen als Zwiebel in den Boden gesetzt werden, gibt es auch einige frühblühende Sorten, die man ganz einfach aussät. Sie beginnen dann meist im Mai mit der Blüte und überbrücken die Zeit bis zur Entfaltung der Sommerblumen. Dazu gehören beispielsweise Lieschen, Edelwicken und Klatschmohn, die dann im Mai blühen. Das Wald-Vergissmeinnicht hingegen sät man bereits im vorherigen Sommer aus, damit es im anschließenden Frühjahr blüht – und dann selbst für die nachfolgende Generation sorgt.

Blütezeit März

  • Blaustern
  • Buschwindröschen
  • Duftveilchen
  • Gänseblümchen
  • Hyazinthen
  • Frühlings-Knotenblume
  • Krokus
  • Küchenschelle
  • Leberblümchen
  • Märzenbecher
  • gelbe Narzissen
  • Schwertlilie
  • Lenzrosen
  • Schneeglanz
  • Strahlenanemone
  • Tulpen

Blütezeit April

  • Spanisches Hasenglöckchen
  • Kegelblume
  • Löwenzahn
  • Nachtviole
  • weiße Narzissen
  • Federnelke
  • Schachblume
  • Schlüsselblume
  • Steinkraut
  • Stiefmütterchen
  • Traubenhyazinthe

Blütezeit Mai

  • Hahnenfuß
  • Tränendes Herz
  • Klatschmohn
  • Maiglöckchen
  • Wiesen-Margerite
  • Türkischer Mohn
  • Pfingstrosen
  • Storchschnabel
  • Vergissmeinnicht
  • Zierlauch
  • Zimbelkraut

Daneben gibt es frühblühende Ziersträucher, die ebenfalls prächtige Farbakzente im Garten setzen:

  • Berberitzen
  • Deutzien
  • Großer Federbuschstrauch
  • Felsenbirne
  • Fingerstrauch
  • Flieder
  • Forsythien
  • Ginster
  • Goldregen
  • Gemeine Hasel
  • Korkenzieher-Hasel
  • Heidelbeeren
  • Blut-Johannisbeeren
  • Blutpflaume
  • Himbeeren
  • Winterkirsche
  • Zaubernuss
  • Holunder
  • Garten-Jasmin
  • Magnolien
  • Pfingstrosen
  • Preiselbeeren
  • Rhododendron
  • Sanddorn
  • Koreanischer Schneeball
  • Spierstrauch
  • Weißdorn
  • Zierapfel
  • Zierquitte

Damit der Garten möglichst lange in voller Blütenpracht erstrahlt, lohnt sich eine Planung. Mit den ersten Frühblühern kann die Saison schon im März starten und dann im Juni nahtlos in die Sommerblumen übergehen. Damit die Blüten besonders prächtig wirken, lohnt es sich, bei der Planung auch den Hintergrund von Stauden und Gehölzen zu berücksichtigen.