Holz ist robust, lässt sich leicht verarbeiten und sorgt für Gemütlichkeit im Garten, die eigene Terrasse schafft ein angenehmes Ambiente in lauen Sommernächten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie direkt vor dem Austritt in den Garten oder in einer windgeschützten Ecke abseits des Hauses errichtet wird. Eine Terrasse aus Holz zu bauen bleibt nicht nur Experten vorbehalten - mit etwas handwerklichem Geschick kann jeder seinen Garten durch die zusätzliche Sitzecke aufwerten.

Die Unterkonstruktion

Der Vorteil einer Terrassenkonstruktion aus Holz: Man spart sich das Fundament aus Beton. Es reicht aus, die Unterkonstruktion auf bestehende oder neu verlegte Gehwegplatten zu setzen. 

Vorbereitung des Bodens

Bei einem gewachsenen Boden können die Platten in der Regel nach dem Entfernen von Steinen und Unkraut und dem Ebnen des Bodens verlegt werden. Bei künstlichem Boden hebt man zunächst ein etwa 30 cm tiefes Bett aus und befüllt dieses zunächst mit Schotter, der verdichtet und dann mit Sand aufgefüllt und erneut verdichtet wird.
Da die Platten nicht zwingend dicht an dicht nebeneinander gelegt werden, sondern in einem Abstand von etwa einem halben Meter als Auflagepunkte für die Balkenkonstruktion ausreichend sind, sorgt ein Wurzelvlies auf der Schotterschicht bzw. dem Mutterboden dafür, dass kein Unkraut unter der Terrasse wächst. Größer als 60 cm sollte der Abstand der Platten jedoch nicht sein, da  sich die Balken ansonsten durchbiegen können.

Balkenkonstruktion

Auf die Gehwegplatten legt man nun die Traghölzer, und zwar in der Gegenrichtung, d. h. in einem 90°-Winkel zum späteren Belag. Der Abstand der Hölzer beträgt dabei etwa die doppelte Strecke in cm der Dicke der Balken in mm. Bei einer Dielenstärke von 30 mm also rund 60 cm. Die Ausrichtung der Balken erfolgt jeweils an den Außenkanten, die Balken dazwischen werden in gleichmäßigen Abständen verteilt. Das ist wichtig, da die Dielen auf den Balken verschraubt werden und sich sonst ein unruhiges Schraubenbild ergibt.

Gefälle berücksichtigen

Damit sich auf den Terrassendielen kein Stauwasser bildet, ist es hilfreich, die Terrasse mit einem Gefälle von etwa 2 %, beginnend an der Hauswand, zu planen. So kann das Regenwasser zügig in den Garten ablaufen. Bei Bohlen mit einer geriffelten Oberfläche sollte die Neigung parallel zu den Rillen laufen, damit das Wasser auch wirklich ablaufen kann und sich nicht darin staut.

Terrassenbelag verlegen

Quer zur Richtung der Tragkonstruktion wird nun der Belag aus Bohlen ausgelegt. Handschuhe verhindern bei diesem Arbeitsschritt Splitter in den Händen.
Da witterungsbeständige Holzarten jedoch eher hart sind und zur Rissbildung neigen, wenn man Schrauben direkt setzt, sollten die Schraublöcher in den Dielen (nicht der Tragkonstruktion) vorgebohrt werden. Bestenfalls senkt man sie oben ab, damit später keine Schrauben überstehen.

Ist die Terrasse länger als die verwendeten Bohlen, bedarf es eines Stoßes. Damit dieser optisch zufriedenstellend platziert ist, sollte man sich schon vorher überlegen, wo er platziert wird. Es empfiehlt sich die Mitte, sodass jeweils gleichgroße Endstücke übrig bleiben. Um den Verschnitt relativ gering zu halten, bietet es sich an,  mit Hilfe von  Skizzen die optimale Position für den Stoß zu berechnen.

Da Holz arbeitet, sollte zwischen den einzelnen Dielen eine etwa 10 mm breite Fuge eingeplant werden. Diese lässt sich leicht mit einigen Leisten erzeugen, die als Abstandshalter dienen, bis die jeweils folgende Diele fest verschraubt ist.
Alternativ bieten Händler eine Unterkonstruktion aus Kunststoff an, die ein unsichtbares Verbinden der Dielen ermöglichen.

Die Umrandung

Um die Umrandung ansehnlich zu gestalten und zu verhindern, dass sich Nagetiere unter der Terrasse einnisten, bietet sich eine Umrandung mit feinmaschigem Kaninchendraht an, den man mit Pflanzsteinen oder einer Umrandung aus Holz kaschiert.

Die Auswahl des Holzes

Sowohl für die Dielenbeplankung als auch die Unterkonstruktion sollte ein witterungsbeständiges Holz gewählt werden, das möglichst lange Freude verspricht und nur einen geringen Pflegeaufwand mit sich bringt. Zudem empfiehlt es sich, für die Unterkonstruktion und den Belag die gleiche Holzart zu wählen, um ein voneinander abweichendes Quellverhalten und damit einhergehende Verformungen zu vermeiden. 

  • nordische Fichte
  • Douglasie
  • sibirische Lärche
  • Bangkirai
  • Robinie
  • Edelkastanie
  • Eiche
  • Teak
  • Mahagoni

Die Materialien für den Terrassenbau

  • Akkuschrauber bzw. Bohrer
  • Senkkopfschrauben aus Edelstahl (rostfrei)
  • Balken für die Unterkonstruktion
  • Wurzelvlies
  • ggf. Schotter oder Splitt für die Unterkonstruktion
  • Gehwegplatten, m² entsprechend der Fläche
  • Dielen, m² entsprechend der Fläche zzgl. Verschnitt

Beleuchtung integrieren

Beim Neubau einer Terrasse in der Nähe des Hauses beziehungsweise eines Stromanschlusses bietet es sich an, eine Beleuchtung in die Planken zu integrieren. Die einfachste Lösung sind Mini-LEDs, die gerade mal den Durchmesser eines Cent-Stückes haben. Zu Befestigung reicht ein 8 mm-Bohrloch, die Spots werden im Anschluss von unten miteinander verbunden und verschraubt.
Etwas aufwendiger sind größere Spots. Wenngleich das Prinzip des Einbaus das gleiche ist, so erfordert das Bohren von Löchern mit einem Durchmesser von mehreren Zentimetern etwas mehr Kraftaufwand.

Allen Beleuchtungsmitteln gemein ist, dass man bereits beim Kauf darauf achten muss, dass sie für den Außenbereich geeignet sind. Auch die Stromleitungen müssen für den Außenbereich geeignet sein.

Terrassenbau mit Holzplatten

Alternativ zum Bau mit Tragkonstruktion und Bohlen bieten sich vorgefertigte Terrassenplatten aus Holz an, die leidglich auf eine bestehende Unterkonstruktion aus Gehwegplatten gelegt werden müssen.

Terrassenbau mit Gehwegplatten

Wer keinen Holzbelag anstrebt, kann es im Prinzip bei einem Terrassenbau mit Gehwegplatten belassen. Ist der Untergrund gut verdichtet, lassen sich die Platten relativ einfach in das Sandbett legen. Allerdings empfiehlt sich auch hier ein Wurzelvlies, andernfalls hat man regelmäßig die Aufgabe, das Unkraut in den Fugen zu entfernen.