Wildkräuter im Garten anbauen
Basilikum, Petersilie und Co. fehlen kaum in einem Kräutergarten. Selbst ohne eigenen Garten ist der Anbau auf dem Balkon oder der Fensterbank problemlos möglich. Weit weniger verbreitet, doch mindestens ebenso reich an Vitaminen und Nährstoffen sind Löwenzahn, Brennnesseln, Vogelmiere, Gänseblümchen und andere Wildkräuter. Die Pflanzen sind äußerst robust und zäh und ergänzen die Küche als wahre Powerfoods um interessante Geschmacksnuancen. Es ist an der Zeit, den Unkrautstecher im Schuppen zu lassen und Wildkräuter für Salate, Quarkspeisen und andere Leckereien zu verwenden.
Geeignete Pflanzgefäße für Wildkräuter
Wildkräuter fühlen sich am wohlsten in natürlichen Pflanzgefäßen wie Terracotta- oder Tontöpfen. Aber auch ausgediente Weinkisten oder Töpfe bieten den Pflanzen ein dekoratives Zuhause. Wichtig ist nur, dass der Topf ein Loch hat, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann und sich keine Staunässe bildet. Wer die Wildkräuter im Garten ansiedeln möchte, nutzt gegebenenfalls eine Einfassung aus Wurzelvlies, damit sich die Rhizome nicht unkontrolliert ausbreiten.
Die Standortwahl für Wildkräuter
Noch wichtiger als der passende Topf sind geeignete Boden- und Lichtverhältnisse. So mögen es Gänseblümchen, Klee, Schafgarbe, Spitzwegerich und Wiesen-Labkraut eher sonnig, Bärlauch, Giersch, Gundermann, Knoblauchsrauke und Vogelmiere bevorzugen eher schattige Plätzchen. Löwenzahn hingegen ist ein wahrer Anpassungskünstler und gedeiht bei jeder Sonneneinstrahlung prächtig.
Zur Kultivierung im Topf nutzt man am besten Kräuter- oder Gemüseerde, wobei Gartengeräte im Kleinformat die Pflanzarbeit und Pflege der Kräuter erheblich erleichtern. Wenngleich Kräuter generell mit vergleichsweise wenigen Nährstoffen auskommen, schadet das gelegentliche Düngen (allerdings in Maßen) nicht.
Wildkräuter - eine Auswahl für die Küche
Entweder geht man selbst auf die Suche oder kauft die Samen im Fachhandel. Bei der Pflanzenbeschaffung auf eigene Faust gilt in jedem Fall, nur das zu sammeln, was man auch wirklich kennt. Wie auch Pilze haben einige Wildkräuter giftige Doppelgänger, de-ren Verzehr zu ernsthaften Gesundheitsbeschwerden führen kann. Zudem stehen einige Pflanzen unter Naturschutz. Der sichere Weg ist der Kauf der Samen. Hier ist zudem sichergestellt, dass die Pflanze keiner Schadstoffbelastung ausgesetzt war.
Pflanze | Charakteristik | Verwendung in der Küche | Verwendung als Heilmittel |
Giersch |
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Löwenzahn |
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Gänseblümchen |
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Gundermann |
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Brennnessel |
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Vogelmiere |
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Schafgarbe |
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Knoblauchs-rauke |
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Gartenschaumkraut |
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Spitzwegerich |
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Roter Wiesenklee |
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Purpurrote Taubnessel |
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Barbarakraut (Winterkresse) |
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Verarbeitung der Wildkräuter
Manche Experten raten dazu, Wildkräuter in der Mittagszeit zu ernten, da dann der Gehalt an ätherischen Ölen besonders hoch ist und die Pflanzen damit noch schmack-hafter sind. Zur Ernte eignet sich ein Messer oder eine Schere, keinesfalls sollte man Pflanzen oder Teile davon einfach abreißen.
Natürlich ist die frische Verarbeitung die beste Methode. Müssen die Pflanzen doch mal für eine Weile aufbewahrt werden, halten sie sich in einem feuchten Geschirr- oder Küchentuch im Kühlschrank für einige Tage. Das Einfrieren verlängert die Haltbarkeit um ein Vielfaches, doch geht dabei unter Umständen ein Teil des Geschmacks verloren.
Wildkräuter werden oft zu Unrecht aus dem heimischen Garten verbannt. Sie sind reich an Vitaminen und Nährstoffen und als robuste Wildpflanzen zudem wenig anspruchsvoll hinsichtlich Standort und Pflege.