Holundersträucher sind im eigenen Garten durch ihr dichtes Buschwerk und den hohen Wuchs nicht nur eine hervorragende Grundstücksbegrenzung, sondern sorgen mit ihrer weißen Blütenpracht im Frühjahr und den schwarzen Beeren im Spätsommer für eine zusätzliche Augenweide. Besonders praktisch: Sowohl Blüten als auch die Beeren bilden die Grundlagen für einen leckeren Saft bzw. Sirup, den man ganz einfach selbst machen kann.

Holunderbeeren ernten

Rohe Holunderbeeren gibt es in der Regel nicht im Supermarkt zu kaufen. So ist man als Grundlage für den Saft auf die eigene Ernte angewiesen - entweder im heimischen Garten oder in der freien Natur.

Wenngleich sich die reifen Beeren recht einfach vom Strauch schütteln lassen, ist eventuell eine gezielte Ernte mit einer Gartenschere empfehlenswert, da die Beeren hartnäckige Flecken auf der Kleidung hinterlassen, die sich kaum mehr entfernen lassen. So lohnt sich auch das Tragen von Handschuhen oder alten Gartenhandschuhen

Achtung: Rohe Holunderbeeren sind giftig und während der Ernte nichts für Naschkatzen.

Holunderbeeren entsaften

Vor der weiteren Verarbeitung wäscht man die Beeren einfach im Spülbecken, der Badewanne oder einem großen Bottich im Freien. Auch wenn die Beeren erst etwas später verarbeitet werden, entfernt man am besten jetzt schon die Strunken, damit diese keine Bitterstoffe in die Früchte abgeben können. Das geht mit einer Gabel relativ einfach von der Hand.

Am einfachsten lassen sich Holunderbeeren mit einem Entsafter zu Saft verarbeiten. Alternativ ist auch ein Auskochen in einem großen Topf möglich, in den etwas Wasser gefüllt wird (etwa 200 ml auf 1 kg Beeren), mit dem die Beeren zusammen für 15-20 min aufgekocht werden. Anschließend filtriert man sie, indem man den Beerensud durch ein Handtuch gießt.

Mit dem Entsafter beträgt die Kochzeit etwa 50 min. Etwa 5 min vor Ablauf der Zeit lässt man einige Liter Saft ab und schüttet diese von oben über den Rest. So hat am Ende die komplette Menge die gleiche Konzentration. 

Für die Lagerung füllt man den Saft entweder direkt in Flaschen ab oder verlängert die Haltbarkeit durch ein erneutes Aufkochen und der Zugabe von etwa 200 Gramm Zucker und etwas Zitronensaft je Liter Saft. Das gilt für die Entsaftung mit dem Topf oder Entsafter gleichermaßen. Je nach Geschmack ist auch eine Kombination mit Trauben, Birnen oder Äpfeln oder die Beigabe von Gewürzen wie Zimt möglich.

Verwendung von Holundersaft

Die Einsatzbereiche von Holunderbeersaft sind vielfältig. Ob als erfrischende Schorle im Sommer, Beigabe zu Shakes, Geschmackslieferant im Milchreis oder als Vitaminbombe im Winter, die das Immunsystem dauerhaft stärkt, sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt.

Holunderblütensirup selbst machen

Um Holunderblütensirup herzustellen, verfährt man bei der Ernte genauso wie bei den Beeren - nur eben mit den Blüten. Von den Strunken schneidet man jedoch lediglich die dicken Stängel ab.

Anschließend kocht man einen Liter Wasser mit ca. 1,5 kg Zucker auf und lässt sich kochen, bis sie wieder durchsichtig ist. Ist das nach etwa 15 Minuten der Fall, nimmt man das Gemisch von der Platte und schneidet eine Zitrone in Scheiben, die man dann zusammen mit 50 g Zitronensäure ergänzt. 

Danach gibt man 50 Holunderdolden hinzu. Diese wäscht man vorher vorsichtig, damit Insekten entfernt sind, jedoch am besten noch möglichst viel Blütenstaub erhalten bleibt. Nach kräftigem Umrühren lässt man das Gemisch zwei Tage an einem kühlen Ort ziehen.

Nach Ablauf dieser Tage siebt man die Mischung durch ein Tuch und lässt den Sirup erneut für ca. 20 Minuten aufkochen (nicht länger, da der Sirup sonst nach Karamell schmeckt). Zum Schluss füllt man den Sirup in Flaschen - fertig ist die Grundlage für eine leckere Schorle.