Sommerzeit ist Beerenzeit. Kaum ein anderes Lebensmittel ist so nährstoffreich wie heimische Beeren. Sie liefern dem Körper nicht nur wertvolle Vitamine, sondern sind zudem äußerst reich an Mineralien und Ballaststoffen, die die Darmtätigkeit anregen. Sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden und Anthocyanen hingegen schreibt man eine antioxidative, entzündungshemmende und blutdruckregulierend Wirkung zu. Noch gesünder ist dieses regionale Superfood, wenn es aus dem eigenen Garten stammt.

 

Erntezeiten für Beeren aus dem Garten


Den Anfang der Beerensaison machen die Erdbeeren, die – je nach Wetterlage – ab Mai erntereif sind. Einige Wochen später startet die Saison von Himbeeren, Johannisbeeren, Süß- und Sauerkirschen sowie Stachelbeeren und Heidelbeeren. Im Spätsommer ist dann schließlich die Erntezeit für Brombeeren gekommen.

Auswahl der Beerensorten für den Garten


Im Wesentlichen entscheiden drei Kriterien bei der Auswahl geeigneter Pflanzen für den eigenen Garten. Zum einen ist da natürlich das generelle Platzangebot. Ein kleiner Garten ist z. B. eher ungeeignet für wuchernde Brombeersträucher oder Sanddorn. Doch auch in kleinen Gärten braucht man nicht auf die leckeren Naschereien verzichten. Johannisbeeren sind beispielsweise robust und benötigen nicht allzu viel Sonne. Und auch Erdbeeren sind bezüglich des Platzbedarfes genügsam. Bietet der Garten nicht ausreichend Platz, reicht ihnen sogar ein Balkonkasten aus. Walderdbeeren hingegen eignen sich auch als Bodendecker anstelle von Rasenflächen.


Wer hingegen eher in der Vertikalen Platz hat, nutzt eventuell eine Traubenart. Die Rankgewächse eignen sich hervorragend, um ganze Hauswände zu begrünen. Das sorgt nicht nur für leckere Beeren, sondern kühlt das Haus in der sommerlichen Hitze auf ganz natürliche Weise.


Zum zweiten gilt es, die Bedürfnisse der Pflanzen zu berücksichtigen. Das betrifft zum einen die Lichtverhältnisse (fast alle Beeren mögen es sonnig), zum anderen aber auch die Beschaffenheit des Bodens. Nicht jeder Beerenstrauch gedeiht gut auf lehmigen Böden, Heidelbeeren und andere Artgenossen wiederum präferieren hingegen leicht saure Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,0. Allerdings lässt sich hier auch gezielt intervenieren: So kann man nicht nur die Bodenbeschaffenheit durch Zugabe von Humus oder Sand beeinflussen, sondern fehlende Nährstoffe durch einen speziellen Beerendünger beigeben.
Als drittes Kriterium überlegt man sich als Hobbygärtner, was mit der Ernte im Sommer passieren soll. Für die spontane Nascherei im Garten sind alle geeignet, Unterschiede gibt es jedoch unter Umständen bei der Verarbeitung durch Marmelade, Gelee oder Saft.

Pflanztipps für Beeren im Garten


Einige Beerenarten wie die Brombeeren breiten sich im Garten schnell zu ausladenden Sträuchern aus und überwuchern andere Pflanzen. Ein regelmäßiger und konsequenter Rückschnitt mit einer Strauchschere ist also ebenso notwendig wie ein entsprechendes Platzangebot. Als geeigneter Zeitpunkt für den Rückschnitt gilt dabei die unmittelbare Zeit nach der Ernte. Dabei entfernt man vor allem ältere Triebe, da die jungen bis zu einem Alter von drei oder vier Jahren die meisten Früchte tragen.
Beim Einpflanzen eines neuen Beerenstrauches ist der Herbst die geeignete Jahreszeit. So haben die Gewächse Zeit, bis zum Frühjahr ausreichend Wurzeln zu bilden. Eine Ausnahme sind dabei Erdbeeren (die eigentlich zu den Nüssen zählen und gar keine Beeren sind): Diese setzt man bereits im Sommer, um im Folgejahr eine möglichst üppige Ernte zu erhalten. Da sich einige Pflanzen wie Schwarze Johannisbeeren über Kreuz bestäuben, pflanzt man hier im Optimalfall mindestens zwei Pflanzen nebeneinander.


Da die meisten Beeren Flachwurzler sind, gilt es beim Einpflanzen außerdem, den Ballen nicht tiefer als im Container einzupflanzen und im Falle einer Veredlungsstelle darauf zu achten, dass diese nicht unter die Erde gepflanzt wird. Zudem verzichtet man später auf das Auflockern des Bodens mit einer Hacke, um die Wurzeln in der Nähe der Oberfläche nicht zu beschädigen.
Regelmäßiges Mulchen der Sträucher hält Unkraut einigermaßen in Schach und trägt dazu bei, dass sich Feuchtigkeitsverluste auf ein Minimum reduzieren. Beim Düngen mit einem Beerendünger ist Vorsicht geboten. Durch eine Überdüngung gelangt unter Umständen zu viel Stickstoff in den Boden und die Gefahr einer Pilzerkrankung steigt.

Beerensorten für den Garten im Überblick


Erntezeit

Bodenbeschaffenheit / Standort

Pflanzzeit

Erdbeeren

Mitte Juni-Ende Juli

humos, tiefgründig

20.07.-20.08.

Brombeeren

Spätsommer

wasserreich, sonnig

Frühjahr

Himbeere

Juli-Herbst

lockerer Boden, pH-Wert 5-6,5, keine Staunässe

Herbst

Stachelbeere


lockere, leicht kalkhaltige Erde, sonnig bis halbschattig

Herbst

Heidelbeere

Hochsommer

sonnig, windgeschützt, lockerer, kalkfreier, saurer Boden

Herbst

Johannisbeere

Juni-Juli

sonnig, windgeschützt

Herbst

Holunder

Hochsommer

feucht

Herbst

Beeren erweitern das Nahrungsangebot aus dem eigenen Garten um nährstoffreiche Leckereien. Darüber hinaus blühen viele Beerensträucher vor der Erntezeit farbenfroh und locken nützliche Insekten wie Bienen an. Damit man viel Freude an den Pflanzen hat, gilt es jedoch, deren Bedürfnisse mit den örtlichen Gegebenheiten des Standorts abzustimmen.