Ein Boden ist ein Gemisch aus Humus, Mineralien und Gesteinsbruchstücken in unterschiedlichen Größen. Der prozentuale Anteil der anorganischen Teile, d. h. die Körnung, entscheidet dabei über die Bodenart. Die Kenntnis dieser ist wiederum entscheidend für die richtigen Maßnahmen zur Bodenpflege.

Bodeneigenschaften


Über welche Eigenschaften ein Boden verfügt, hängt maßgeblich von der Korngröße ab. So haben grobkörnige Sandböden beispielsweise ein großes Porenvolumen, doch eine vergleichsweise kleine Oberfläche, an die sich Nährstoffe und auch Wasser binden können. Die Böden sind dementsprechend wasserdurchlässig und erwärmen sich bei Sonneneinstrahlung schnell. Sie lassen sich leicht bearbeiten, sodass sie umgangssprachlich auch als leichte Böden bekannt sind.
Feinkörnige Böden hingegen verfügen über kleine Poren bei gleichzeitig vergleichsweise großer Oberfläche. Sie binden daher Wasser und Nährstoffe und zeichnen sich durch eine fast vollständige Wasserundurchlässigkeit aus. Auch erwärmen sie sich bei Sonneneinstrahlung nur langsam und sind vergleichsweise schwer zu bearbeiten. Das hat ihnen den Beinamen der schweren Böden eingebracht.

Die Korngrößen


Neben Humus besteht der Boden im Wesentlichen aus festen Mineralien, die sich aus dem Ausgangsgestein, das unter der fruchtbaren Erde liegt, herausgelöst haben. Die Anordnung und Größe der mineralischen Teile sorgt dabei für die Bodenstruktur und die Hohlräume. Bei einer Laboranalyse lässt sich die Verteilung der Korngrößen exakt ermitteln. So spricht man je nach Durchmesser der Körner von:

  • Sand: 2–0,06 mm
  • Schluff: 0,06–0,002 mm
  • Ton: < 0,002 mm
  • Lehmboden aus allen drei Fraktionen etwa die gleichen Anteile

Weniger genau, für Hobbygärtner in der Regel jedoch ausreichend, ist die Fingerprobe. Dazu nimmt man etwas Bodenerde in die Hand und knetet diese zwischen den Fingern. Je nach Formbarkeit und Schmierverhalten liegt dann folgende Bodenart vor:

  • Ton: gut formbar, schmutzt, glänzende Fläche
  • Lehm: mäßig formbar, mehlig, klebt nicht, raue Fläche
  • Sand: nicht formbar, schmutzt nicht, körnig

Maßnahmen zur Bodenverbesserung


Der ideale Boden im Garten speichert ausreichend Wasser und Nährstoffe, ist aber gleichzeitig gut durchlüftet und lässt sich leicht bearbeiten. Doch nicht jeder Gartenboden verfügt über diese perfekten Bedingungen, die das Zusammenspiel von Sand, Lehm, Ton und Humus im Boden bietet. Hier kann der Gärtner künstlich eingreifen und die benötigten Zusatzstoffe beimengen, um sich dem idealen Gartenboden anzunähern.

pH-Wert berücksichtigen


Neben sandigen und schweren Böden sind dabei auch alkalische (kalkhaltige) und saure Böden relevante Eigenschaften. Erstere sind hell und steinig und zeichnen sich durch ihre durchlässige und fruchtbare Struktur aus. Saure Böden hingegen speichern Feuchtigkeit gut, sollten jedoch hin und wieder mit Kalk neutralisiert werden. Die pH-Werte lauten dabei wie folgt:

  • pH-Wert < 4,5 = saurer Boden
  • pH-Wert 5,5 = Sandboden
  • pH-Wert 6,5-7 = normaler Boden
  • pH-Wert > 7,2 = alkalischer Boden

Um ein optimales Pflanzenwachstum zu gewährleisten, passt dabei die Wahl der Pflanze zum pH-Wert des Bodens.

Bodenverbesserung für leichte Böden


Sandböden lassen sich durch die Beimengung von Kompost verbessern. Das organische Material verbessert die Fähigkeit zur Wasser- und Nährstoffaufnahme im Boden. Brachflächen freuen sich dabei zusätzlich über eine Gründüngung, die weiteres organisches Material in den Boden trägt. Nach dem Mähen der Gründüngung verlangsamt diese das Austrocknen des Bodens und reduziert die Temperaturschwankungen des Bodens, wenn man sie einfach auf der Fläche liegen lässt.

Auch Perlit oder Gesteinsmehle aus gemahlenem Ton verbessern die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern. Diese lassen sich einfach mit einem Kultivator ausbringen. Liegt der pH-Wert des Bodens unter 5,5, empfiehlt sich zudem ein Kalken im Frühjahr.

Bodenverbesserung für schwere Böden

Bei schweren Böden hingegen bietet sich das Einarbeiten von Sand in den Boden an, der die Bodenstruktur auflockert und die Wasserdurchlässigkeit erhöht. Daneben steigert Kompost die Bodenqualität und verbessert den Luftgehalt in der Erde. Auch bietet sich das tiefe Umgraben lehmiger Böden mit dem Spaten oder einem Vierzack im Herbst an. Die Feuchtigkeit in der Erde führt dazu, dass sich Risse bilden und der Boden über Winter feinkörniger wird.

Und auch im Sommer bei Trockenheit ist eine spezielle Bodenbearbeitung gefragt. Der Boden neigt dazu, steinhart zu werden und nur wenig Wasser aufzunehmen. Abhilfe schafft hier das regelmäßige Auflockern des Bodens. Wolf Garten hat hier gleich mehrere geeignete Geräte aus der multi-star-Serie im Angebot, die dank des austauschbaren Stiels flexibel einsetzbar sind und gleichzeitig ein Höchstmaß an rückenfreundlichem Arbeiten ermöglichen.

Lehm- und Schluffboden


Dieser Boden bietet für die meisten Pflanzen ideale Bedingungen hinsichtlich der Konsistenz. Und auch Hobbygärtner erfreuen sich an dieser Bodenart, da sie sich leicht bearbeiten lässt. Doch so positiv die Eigenschaften des Bodens auch sind: Um ein gelegentliches Düngen oder Mulchen der Erde kommt man nicht umhin, wenn man eine dauerhaft hohe Bodenqualität erhalten möchte.

Die Kenntnis über die Bodenart ist entscheidend für das Pflanzenwachstum. Dabei reicht es unter Umständen nicht aus, dem Boden fehlende Körnungsgrößen oder Kompost beizumengen, die Luft- und Wasserdurchlässigkeit verbessern. Eine Bodenprobe schafft Sicherheit über den pH-Wert, der eine gezielte Beimengung von Kalk oder Dünger ermöglicht und so für die optimale Bodenbeschaffenheit sorgt.