Grüne, weiße oder schwarze Blattläuse, Wollläuse, Schmierläuse - in Mitteleuropa gibt es rund 850 verschiedene Blattlausarten, die sich allesamt von Pflanzensaft ernähren. Das ist zunächst nicht weiter tragisch. Behandelt man die Pflanzen jedoch nicht, können sie ernsthafte Schäden erleiden. 

Die Blattläuse saugen den Pflanzensaft aus den Blättern und scheiden nach der Verdauung eine klebrige Masse, den Honigtau, aus. Befallene Pflanzen erkennt man entsprechend an klebrigen Blättern und einem klebrigen Boden. Zudem ziehen die Ausscheidungen Ameisen an, die sich dann plötzlich auf Balkon oder Terrasse finden.
Der Zucker führt dazu, dass sich Pilze ansiedeln, Rußtau entsteht. Tritt dieser schwarze Belag auf, ist es an der Zeit, die Pflanze zu separieren und gegen die Läuse vorzugehen. Dazu ist keine Chemiekeule nötig - es reichen schon altbewährte Hausmittel gegen Blattläuse.

Spülmittel & Co. gegen Blattläuse

Oft hilft ein Gemisch aus einem Hausmittel mit Wasser, das mithilfe einer Sprühflasche auf die befallenen Pflanze aufgetragen wird. Die folgende Tabelle zeigt die richtigen Mischverhältnisse auf. Die Ausgangslage ist dabei stets ein Liter Leitungswasser.

Hausmittel

Menge

Mischverhältnis zu Wasser

Spülmittel

10 ml

1:100

Seifenlauge (reine Kali-Seife)

1 Esslöffel

ca. 1:30

(Branntwein-)Essig

100 ml

1:10

Magermilch

250 ml

1:4

Neemöl

1 ml

1:1000

Tee und Kaffee gegen Blattläuse

Auch schwarzer Tee ist ein wirksames Mittel gegen Blattläuse. Dazu lässt man zwei Teebeutel für 15 min ziehen und besprüht anschließend die befallenen Pflanzen mit dem abgekühlten Tee.

Zwiebeln und Knoblauch wirken ebenfalls gut gegen Läuse. Dazu schneidet man 8-10 Gramm in Stücke und übergießt sie mit einem Liter Tee. Nachdem der Tee drei Stunden gezogen hat, filtert man die Würfel raus und besprüht die Pflanzen alle zehn Tage mit dem Knoblauch-Tee.

Kocht man 10 g Oregano mit einem Liter Wasser auf und lässt ihn 15 min ziehen, ergibt sich noch ein weiteres Hausmittel gegen Läuse. Das gefilterte Wasser verdünnt man vor der Anwendung nochmals im Verhältnis 1:3 mit Wasser.

Mit Rhabarberblättern kann man eine Brühe kochen (500 g Blätter auf 3 Liter Wasser, 30 min kochen), die vor allem gegen schwarze Blattläuse wirkt.

Kalter Kaffee, mit einer Sprühflasche auf die Pflanze aufgetragen, hilft ebenfalls gegen Läuse.

Sud gegen Blattläuse

Zugegebenermaßen ist das Ansetzen eines Suds oder einer Jauche keine Lösung für Zimmerpflanzen und aufgrund der Geruchsentwicklung unter Umständen auch auf dem Balkon unangenehm. Im Garten ist diese Lösung jedoch bestens geeignet.

Ausgangslage der Mischungsverhältnisse sind hier jeweils 10 Liter Wasser, das über die Pflanzen gegossen wird. Die Tabelle gibt an, wie lange der Sud vor dem Einsatz in der Sprühflasche ziehen muss.

Pflanzenbasis

Menge

Dauer bis zum Einsatz

Ackerschachtelhalm

200 g getrocknetes Kraut

24 Stunden, danach erneutes Verdünnen der Jauche im Verhältnis 1:5

Brennnesseln

½ Eimer

1-2 Tage

Rainfarn

500 g frisches oder 30 g getrocknetes Kraut

24 Stunden, danach erneutes Verdünnen der Jauche im Verhältnis 1:2

 

Brennnesseln wachsen oft einfach am Wegesrand. Zum Sammeln der nützlichen Pflanze trägt man am besten Gartenhandschuhe und kappt die Stiele mit einer Gartenschere oder einer kleinen Sichel.

Natürliche Feinde von Blattläusen

Auf Terrasse oder Balkon ist es mitunter schwierig, natürliche Fressfeinde der Blattläuse anzulocken. Im Garten kann ein Insektenhotel, in dem sich Ohrwürmer wohlfühlen, hingegen gute Dienste leisten. Hier reicht schon ein umgedrehter, mit Holzwolle gefüllter Blumentopf in der Nähe der Läuse aus. Auch bei Marienkäfern und Meisen stehen Blattläuse auf dem Speiseplan. Füttert man die Meisen im Winter mit Meisenknödeln, werden sie auch im Sommer im Garten auf Futtersuche gehen,

Doch nicht nur Tiere gelten als natürliche Feinde von Blattläusen. Pflanzt man Bohnenkraut zwischen Tomaten und Co., bleiben die Blattläuse bereits im Vorfeld fern.

Pflanzen stärken

Nur geschwächte Pflanzen werden von Blattläusen befallen. So wichtig die Bekämpfung der Läuse auf der einen Seite ist, so sinnvoll ist es auf der anderen, der Pflanze optimale Wachstumsbedingungen zu bieten. Neben dem perfekten Standort und einem regelmäßigen Gießen sind das eine Mischkultur und die regelmäßige Düngung von Tomaten, Rosen und Co. entsprechend der Bodenbeschaffenheit.