Es gibt kaum etwas Gemütlicheres, als im Winter vor einem knisternden Kaminfeuer zu sitzen. Doch der Baumbestand im eigenen Garten eignet sich in der Regel nicht, um den Bedarf an Brennholz für den Kamin zu decken. Wer nicht selbst in den Wald fährt und dort als Selbstwerber Holz macht, kommt nicht um den Kauf von Kaminholz herum, um sorglos durch den Winter zu kommen. Doch manchmal fällt eben doch mal ein Baum im Garten der Kettensäge zum Opfer. Vielleicht ist dieser geeignet, um den Vorrat etwas aufzustocken.

Das geeignete Holz für den Kamin


Grundsätzlich kann man jede Holzart verfeuern, d. h. jeder Baum aus dem Garten ist grundsätzlich für den Kamin geeignet. Doch gibt es erhebliche Unterschiede hinsichtlich des Brennwertes. Um ein ganzes Haus mit dem Holzofen zu beheizen, eignet sich Holz mit einem möglichst hohen Brennwert, der dafür sorgt, dass dieses nicht so schnell verbrennt.

Reicht hingegen die Optik eines lodernden Kamins als gemütliche Hintergrundkulisse für den Winterabend aus, stehen vor allem ein schönes Flammenbild wie Buche oder ein angenehmer Geruch wie bei Birkenholz im Vordergrund.
Nadelhölzer verfügen über einen etwas höheren Heizwert als Laubholz, verbrennen allerdings schneller. Auch spritzt Harz beim Verbrennen und verunreinigt damit nicht nur die Sichtscheibe des Ofens, sondern kann auch gefährlich werden, wenn die Ofentür geöffnet wird. Als Anzündholz ist Nadelholz in kleinen Scheiten jedoch hervorragend geeignet.


Brennwert


Buche

 
  • 2100 / 4,0 kWh / kg
 
 
  • lange Lagerzeit zur Trocknung

 

Eiche

 
  • 2100 / 4,2 kWh / kg
 
 
  • unangenehmer Geruch beim Verbrennen

  • Gefahr der Versottung des Rauchabzugs

 

Ahorn

 
  • 1900 / 4,1 kWh / kg
 
 
  • nur selten als Brennholz

 

Esche

 
  • 2100 / 4,1 kWh / kg
 
 
  • schönes Flammenbild

 

Weiß- und Hainbuchen

 
  • 2200 / 4,2 kWh / kg
 
 
  • schwer spaltbar

 

Birke

 
  • 1900 / 4,3 kWh / kg
 
 
  • kaum Funken

  • bläuliche Flammen

  • angenehmer Duft

 

Lärche

 
  • 1700 / 4,4 kWh / kg
 
 
  • nur selten als Brennholz (regional)

 

Fichte

 
  • 1500 / 4,5 kWh / kg
 
 
  • hervorragendes Anzündholz

  • Harz führt zu Funkenbildung

 

Kiefer

 
  • 1700 / 4,4 kWh / kg
 
 
  • trocknet schnell

  • Funkenflug

  • angenehmes Knistern

 

Weniger geeignet sind Baumarten wie Erle, Weide oder auch Pappeln, da diese schnell verbrennen.

Die richtige Ausrüstung


Ein Baum lässt sich ganz klassisch mit einer Axt oder einer Baumsäge fällen. Wesentlich einfacher und schneller geht die Arbeit jedoch mit einer Kettensäge von der Hand. Während man für diese Tätigkeit im öffentlichen Raum in der Regel einen Motorsägenschein benötigt, ist die Arbeit im eigenen Garten auch ohne einen solchen gestattet. Umso sorgfältiger sollte man dabei jedoch alle Sicherheitsvorschriften beachten und stets Schnittschutzstiefel und -hose sowie Handschuhe und einen Gehörschutz tragen.

Für kleinere Bäume und gelegentliche Arbeit reicht die Anschaffung einer akkubetriebenen Kettensäge aus. Leistungsstärker – allerdings auch geräusch- und geruchsintensiver sind benzinbetriebene Kettensägen. Um die Äste und den Stamm weiter zu zerkleinern, gehört zudem eine Spaltaxt oder ein Spalthaammer zur Grundausstattung.

 

Holz schlagen


Ist der Baum gefällt, schneidet man den Stamm in kurze Teilstücke von etwa 30-50 cm Länge. Das Schwert der Kettensäge dabei möglichst nah am Stamm führen. Anschließend erfolgt das Spalten mit der Spaltaxt, einem Spalthammer oder einem hydraulischen Holzspalter. Dabei ist das Spalten von frisch geschlagenem Holz leichter als von angetrocknetem. Auch trocknen die Teile anschließend schneller, sodass sich ein möglichst frühzeitiges Spalten durchaus lohnt.

 

Brennholz im Garten lagern


Damit Holz im Ofen brennt, muss es nach dem Schnitt zunächst trocknen. Andernfalls geht viel Energie verloren, die erst zum Verdampfen der Feuchtigkeit aufgebracht werden muss, bevor der Heizeffekt eintritt. Erst nach einer Trocknungszeit von etwa zwei bis drei Jahren ist ein Feuchtigkeitsgrad von weniger als 20 Prozent erreicht, mit dem sich das Holz zum Verbrennen im Kamin eignet. Über einem Feuchtegehalt von mehr als 25 Prozent ist das Verbrennen sogar gesetzlich verboten. Nadelholz ist eventuell auch schneller trocken genug, verfügt gleichzeitig allerdings über einen geringeren Brennwert.
Zur Lagerung eignet sich ein trockener Unterstand am besten, der das Holz vor Regen genauso schützt wie vor aufsteigender Bodenfeuchtigkeit. Ebenso wichtig ist eine ausreichende Durchlüftung, da sich andernfalls Pilze bilden können, die den Brennwert des Holzes verringern. Bei einer Lagerung unter freiem Himmel bläst der Wind am besten durch einen Stapel, der in Ost-West-Richtung ausgerichtet ist. Lagert das Holz in einem Schuppen, sollte ein Abstand zwischen Rückwand und Holz zur Sicherstellung der Luftzirkulation verbleiben. Ein Keller ist zur Holztrocknung genauso ungeeignet wie eine Abdeckung mit einer Plastikplane.

Garten mit Asche düngen


Asche enthält Kalzium, Kalium, Phosphat und Magnesium, aber auch Schwermetalle. Als Dünger im Nutzgarten eignet sich deshalb nur Holz aus wenig industrialisierten Gegenden, wobei auch hier der hohe pH-Wert zwischen 11 und 13 eher ungeeignet erscheint und der Brandkalk Blattverbrennungen verursachen kann. Gegen eine Düngung im Ziergarten spricht jedoch nichts, wird ein Grenzwert von 0,3 Litern je m² und Jahr nicht überschritten. Auch Rhododendron und andere Pflanzen, die empfindlich auf Kalk reagieren, kommen ohne eine Aschedüngung besser klar.

Muss ein Baum im Garten weichen, bietet sich die Verarbeitung für den Kamin an. Mit dem Holz machen ist jedoch einiges an Arbeit verbunden. Das A und O zum Erleichtern der Tätigkeit ist dabei eine geeignete Ausrüstung wie beispielsweise eine funktionstüchtige Kettensäge.