Hecken benötigen regelmäßige Formschnitte, damit sie dauerhaft ansehnlich bleiben und nicht unkontrolliert in alle Richtungen wuchern. Der Heckenschnitt ist dabei keine allzu große Kunst - wenn man einige Punkte berücksichtigt.

Der richtige Zeitpunkt zum Hecke schneiden


Als allgemeiner Termin für den jährlichen Heckenschnitt gilt der Johannistag. Der 24. Juni ist das Datum, an dem der erste Jahrestrieb der Gehölze abgeschlossen ist und mit dem Johannistrieb der zweite in den Startlöchern steht. Doch haben Experten jüngst ermittelt, dass Gehölze dichter wachsen, wenn man sie bereits Mitte oder Ende Februar auf Höhe und Breite stutzt und zum Sommeranfang nur noch einen schwächeren Rückschnitt durchführt. Hier lässt man etwa ein Drittel des neuen Jahrestriebes stehen. Das hat den Vorteil, dass die Hecke zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht im Saft steht und den Schnitt damit besser verträgt. Zudem sorgt die Regenerationsphase dafür, dass die Hecke bis in den Mai hinein gepflegt aussieht.
Im Übrigen sind radikale Heckenschnitte zwischen März und September ohnehin verboten, um nistende Vögel nicht zu stören. Lediglich Formschnitte sind in diesem Zeitraum gestattet. Wer also plant, die Hecke erheblich zu stutzen, ist mit dem frühen Schnitt im Februar ohnehin auf der sicheren Seite.

Häufigkeit der Heckenschnitte


Eine Ausnahme für den Schnitt im Februar sind Hecken, die im Frühjahr blühen. Bei Forsythien oder Blutpflaumen wartet man die Blüte ab und schneidet die Hecken oder Sträucher im besten Fall auch nicht mehr nach dem Johannistag zurück, um die Knospenbildung für das Folgejahr nicht zu beeinflussen. Damit reicht bei diesen Sträuchern in der Regel ein Schnitt pro Jahr aus.
Das gilt auch für immergrüne Nadel- und einige Laubgehölze wie den Liguster. Schneidet man diese zu häufig, besteht die Gefahr, dass sie nicht mehr ausreichend buschig austreiben.
Buchen sind hingegen sehr wuchsfreudig. und vertragen jährlich bis zu drei Rückschnitte, die mehr oder wenig radikal ausfallen - je nachdem, ob die Hecke noch wachsen soll oder nicht.

Das Trapezprofil als ideale Heckenform


Als besonders geeignet hat ich als Heckenform die Trapezvariante erwiesen, bei der die Basis breiter ist als die Krone. So gelangt stets auch ausreichend Sonnenlicht an die unteren Blätter. Schneidet man die Hecke zu schmal, erhält der untere Teil der Hecke, der ohnehin schwächer wächst als der obere, zu wenig Licht und verkahlt mit der Zeit. Vor allem Arten, die an diesen Stellen nicht erneut austreiben, sind dann in Bodennähe dauerhaft unansehnlich.
Neben der Trapezform spielt natürlich auch die natürliche Wuchsform eine Rolle beim Heckenschnitt. So wachsen Kirschlorbeeren beispielsweise voluminöser als baumartige Gehölze wie die Hainbuche.

Der Stockschnitt als Verjüngungskur


Eine traditionelle Pflegemethode für Feld- und Wallhecken ist das sogenannte „auf den Stock setzen“. Dabei schneidet man die Hecke auf einer Höhe von etwa 10 bis 20 cm radikal ab. Insbesondere heimische Gehölze wie Hainbuche, Haselnuss oder Holunder treiben aus den Augen des verbleibenden Stamms verjüngt wieder aus und bleiben so auch im unteren Bereich der Hecke dauerhaft dicht. Die neuen Triebe kürzt man im folgenden Frühjahr dann erneut um etwa ein Drittel, um den dichten Wuchs zusätzlich zu fördern. Damit der Garten jedoch nicht allzu trostlos aussieht, empfiehlt es sich, jeweils nur Teilbereiche der Hecke zu verjüngen.
Auch andere Laub abwerfenden Hecken können durch starke Rückschnitte verjüngt werden, ohne sie direkt bis auf den Stamm zu kürzen. Dazu kürzt man die Seitenäste jeweils auf kurze Aststummel und verringert die Breite der Hecke damit. Um dabei die Pflanze möglichst zu schonen, kürzt man am besten in einem Jahr die eine Flanke und erst im Folgejahr die andere Seite der Hecke. Vorsicht: Nadelgehölze treiben mit Ausnahme der Eibe nicht mehr aus, wenn Äste keine Nadeln mehr tragen. Hier sollte der Rückschnitt etwas geringer ausfallen.
Der verjüngende Rückschnitt wirkt sich zunächst zwar negativ auf den Sichtschutz aus, doch bilden sich schon bald neue Triebe, die die Hecke umso prachtvoller erscheinen lassen. Vorsicht geboten ist hier lediglich bei  alten Berberitze-, Buchsbaum- oder Feuerdornhecken. Hier dauert es unter Umständen sehr lange, bis die Hecke wieder ansehnlich ist, da die Triebe nur langsam nachwachsen.

Elektro-Heckenschere oder manuelle Heckenschere?


Für den perfekten Heckenschnitt gibt es unterschiedliche Modelle, die jeweils über spezifische Vor- und Nachteile verfügen. So sind Akku-Heckenscheren nachhaltig, haben kein störendes Kabel, das die Reichweite einschränkt, müssen jedoch immer wieder aufgeladen werden. Elektrische Heckenscheren sind hingegen leise und effizient, bieten jedoch Stolpergefahr. Benzinbetriebene Modelle hingegen sind extrem leistungsstark, jedoch aufgrund der Geräusch- und Geruchsentwicklung nicht immer die beste Wahl.
Für kleinere Sträucher und Hecken sowie Formbuchsbäume reicht eventuell auch eine manuelle Heckenschere aus, die komplett ohne externe Energiezufuhr auskommt. Gerade bei Buchsbäumen, die besonders perfekte Schnittformen verlangen, sind Handheckenscheren quasi ein Muss.

Insgesamt spielen beim Kauf einige Kriterien eine wichtige Entscheidung für das passende Modell:

  • Sicherheit
  • Schwertlänge
  • Ladekapazität bei Akkus
  • Preis
  • Gewicht
  • einseitig oder zweiseitig schneidendes Schwert
  • Ergonomie (gute Balance)

Welche Heckenschere am besten geeignet ist, entscheidet nicht zuletzt die Hecke im eigenen Garten sowie die körperliche Statur - zierliche Personen sind mit kleineren Modellen sicherlich besser beraten als mit schweren und unhandlichen Geräten. Wolf Garten bietet für jeden Anspruch die passende Lösung.