Lange Zeit galten Hortensien als altmodisch. Heute sind die farbenfrohen Pflanzen hingegen wieder weit verbreitet und erfreuen sich steigender Beliebtheit. Die Halbsträucher, Sträucher oder auch kleinen Bäume gibt es weltweit in ca. 70 verschiedenen Arten, die teilweise ihr Laub abwerfen, andere Exemplare sind immergrün.

Prinzipiell lassen sich folgende Arten unterscheiden, die verschiedene Wuchsformen, Farben und Blütenformen aufweisen – womit jeweils spezifische Bedürfnisse einhergehen, über die man sich am besten bereits beim Kauf informiert:

  • Ballhortensien
  • Gartenhortensien
  • Bauernhortensie
  • Rispenhortensien
  • Tellerhortensien
  • Eichenblatthortensien
  • Samthortensien

Die Blüten von Hortensien


Die eigentliche Blüte der Hortensie ist recht klein und unscheinbar. Die charakteristischen großen weißen oder farbigen Blüten sind lediglich unfruchtbare Scheinblüten – die bei gezüchteten Formen für den Garten fast die komplette Blütenpracht ausmachen.
Die Blütezeit der Pflanzen liegt zwischen Juni und August. Gerade bei ausladenden Sträuchern im Bauerngarten verwandelt sich die Hortensie dann in ein farbenprächtiges Blütenmeer aus weißen, pinken und blauen Blüten sowie sämtlichen Zwischentönen wie hellblau, rosa und magenta. Welche Farbe die Blüten letztlich haben, hängt bei einigen Sorten von der Bodenbeschaffenheit – pH-Wert und vorhandenen Spurenelementen im Boden – ab.

Der geeignete Standort für Hortensien


Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Hortensien liegt in gemäßigten Regionen Süd- und Ostasiens sowie von Nord- und Südamerika. In wärmeren Lagen beschränkt sich die Verbreitung auf höhere Lagen. Hortensien fühlen sich bei kühlem Wetter wohler als in heißen Gegenden. Als Standorte der wilden Pflanzen gelten vor allem feuchte Laubwälder und kalkarme, humusreiche Böden.
Das macht sie zum perfekten Gewächs für halbschattige und sogar schattige Lagen, die bestenfalls windgeschützt sind. In der Sonne fühlt sich die Pflanze nur wohl, wenn der Boden stets ausreichend befeuchtet ist. Dieser Boden sollte locker, humos und tiefgründig bei einem pH-Wert von 5-6 sein sein, damit sich die Pflanzen besonders wohl fühlen.

Hortensien ausreichend wässern


Beachtet man einige Punkte, sind Hortensien pflegeleichte Pflanzen. Zuallererst gilt: Es muss immer ausreichend Feuchtigkeit vorhanden sein. Hortensien in einem Topf dürfen auch bei warmen Temperaturen nicht austrocken – reagieren umgekehrt allerdings auch auf Staunässe empfindlich. Vor allem an heißen Tagen bedeutet der Wasserbedarf jedoch, dass man eventuell morgens und abends gießen sollte, da die Pflanzen über ihre vielen Blätter jede Menge Wasser verdunsten. Und auch im Garten bedarf es spätestens bei der Abwesenheit im Urlaub eines Bewässerungssystems.
Hortensien bevorzugen wenig kalkhaltiges Wasser. Der pH-Wert bleibt dann eher sauer, während er sich bei hartem Wasser Richtung alkalisch verändert – die Pflanze ändert ihre Blütenfarbe. Gleichzeitig spart Regenwasser hier auch noch Geld. Dabei empfiehlt es sich, die Blätter und Blüten der Pflanzen nicht mit zu bewässern. Hier besteht schnell die Gefahr von Mehltau, wenngleich die Pflanzen ansonsten recht resistent gegen Krankheiten und Schädlinge sind.

Hortensien düngen für die volle Farbenpracht


Als Dünger eignet sich für Hortensien ein stickstoffreicher Volldünger mit geringem Phosphor-Anteil. Dabei muss es kein spezieller Hortensiendünger sein – auch Rhododendrondünger wie der Natura Bio Rhododendrondünger  von Wolf Garten sind aufgrund ihrer Komponenten geeignet – und überzeugen gleichzeitig durch die natürlichen Inhaltsstoffe. Grundsätzlich eignen sich die festen Dünger vor allem für Kübel- und Beetpflanzen. Dank der Langzeitwirkung reicht ein Düngen im Frühjahr und im Frühsommer aus. Für Hortensien im Topf eignen sich hingegen insbesondere Flüssigdünger.

Weniger geeignet sind für alle Arten Blaukorn-Dünger, da vor allem bei blauen Hortensien der hohe Phosphoranteil zu einer pinken Verfärbung der Blüten führt. Und auch im Garten entscheidet der pH-Wert des Bodens über die Farbe der Blüten: Bei saurem Boden neigen die Pflanzen zu blauen Blüten, auf neutralem zu rosafarbenen. Wer hier die Probe aufs Exempel machen möchte, mengt dem Gießwasser zwei Esslöffel Aluminiumsulfat bei und wartet die erstaunliche Wirkung ab.

Hortensien schneiden


Ob eine Hortensie überhaupt beschnitten werden braucht, hängt maßgeblich von der Sorte ab. Bei Bauernhortensien, Kletter- und Japanhortensien reicht es, im Frühjahr die abgestorbenen Triebe zu entfernen. Andernfalls büßt die Pflanze einen erheblichen Teil ihrer Blütenpracht ein. Andere Sorten schneidet man nur, um den Wuchs im Zaum zu halten. Der geeignete Zeitpunkt ist dabei bei fast allen Sorten das Frühjahr. Als Gerätschaft reicht eine herkömmliche Gartenschere (z. B. von Wolf Garten) aus.

Zum Verjüngen älterer Pflanzen eignet sich ein radikaler Rückschnitt auf eine Höhe von etwa einer Handbreit über dem Boden. Bereits ein Jahr später wirkt die Pflanze schon wieder wie neu. Rispenhortensien kann man dabei sogar im Winter zurückschneiden und auch Waldhortensie und Eichenblättrige Hortensie vertragen recht starke Rückschnitte im Winter.
Vereinfacht gilt: Spätblühende Arten kann man im Winter zurückschneiden, frühblühende besser nicht.

Hortensien überwintern


Einige Hortensienarten sind winterhart (hier besonders Rispenhortensien), andere bedürfen eines Frostschutzes mit Reisig oder Vlies beziehungsweise benötigen einen ausreichend großen Kübel mit einem Umfang von mindestens 30-40 cm. Wieder andere Exemplare überwintern am besten im Haus an einem kühlen Ort zwischen 5 und 8 Grad. Erst im Februar ist es an der Zeit für einen wärmeren Platz, damit die Pflanzen austreiben können.

Ob im Kübel oder im Beet: Hortensien verwandeln sich mit einer nur geringen Pflege im Sommer in ein prächtiges Blütenmeer – dessen Farbe sich sogar beeinflussen lässt. Sie machen sich nicht nur in klassischen Bauerngärten gut, sondern sind auch auf schattigen Balkonen ein farbenfroher Akzent.